Tech-Giganten Report 2022
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Große Unternehmen mit großen Neuigkeiten
Neben zahlreichen regulatorischen Ereignissen und Finanzierungsrunden haben uns zwei News in den letzten beiden Wochen ganz besonders überrascht. Was bei Amazon und CompuGroup Medical passiert ist, haben wir deshalb im Folgenden für Euch zusammengefasst:
Amazon kauft One Medical
Amazon bleibt auf Kurs und wagt den nächsten Schritt in die digitale Gesundheitsversorgung. Am 21. Juni kündigte Amazon an, den US-Konzern One Medical zu kaufen. Die beiden Unternehmen unterzeichneten eine Vereinbarung zur Übernahme von One Medical durch Amazon für ca. 3,9 Milliarden US-Dollar. Wenn der Kauf nicht von der Kartellbehörde gestoppt wird, wäre dies der drittgrößte Deal in der Unternehmensgeschichte von Amazon. One Medical betreibt in den USA aktuell 182 Hausarztpraxen und bietet eine Kombination aus persönlichen und digitalen Versorgungsleistungen an. Neben ihrem „Direct-to-Consumer-Mitgliedschaftsmodell“ kooperiert One Medical mit über 8.000 Unternehmen, um sich auch im betrieblichen Setting zu platzieren.
Dies ist nicht Amazons erstes Investment im Gesundheitsbereich. Im Portfolio befindet sich bereits der 2018 getätigte Kauf von Pillpack, woraufhin die Online-Apotheke „Amazon Pharmacy“ auf den Markt gebracht wurde. Die Einführung von „Amazon Care“ brachte zudem einen Dienst mit sich, der ebenfalls telemedizinische und persönliche Angebote vereint und strategisch optimal zum Kauf von Medical One passt.
Fazit: Mit der Fusion von Amazon Care und One Medical zählt Amazon zu einem der größten und wichtigsten Akteure der US-amerikanischen Gesundheitsversorgung. Kombiniert mit dem klassischen E-Commerce Geschäft können zukünftig Millionen von Kund:innen zu Patient:innen werden. Amazon's Vorteil ist der Zugang zu einem einzigartigen Ökosystem, welches die gesamte Patientenreise abdecken kann. Amazon ist dabei eine alte Industrie neu zu erfinden und somit eine zeitgemäße und patientenzentrierte Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Fraglich ist allerdings, ob Europa für diese Transformation schon bereit ist oder ob vorerst US-amerikanische Kund:innen davon profitieren werden. Wir sind gespannt!
200 Millionen Euro für CGM
Die CompuGroup Medical (CGM) zählt zu den IT-Schwergewichten im deutschen Gesundheitswesen. Der international tätige Konzern erhält jetzt von der Europäischen Investitionsbank (EIB) bis zu 200 Millionen Euro für digitale Forschung, Entwicklung und Innovation. Das Geld soll für die Entwicklung von Software-Lösungen für Gesundheitsdienstleister und digitale Gesundheitsplattformen in Deutschland und Europa eingesetzt werden. Konkret steht in dem neuen Projekt von CGM im Fokus, medizinische Daten aus Arztpraxen und Krankenhäusern in digitale Gesundheitsplattformen zu integrieren. Ziel ist es, die Digitalisierung des Gesundheitssektors zu beschleunigen und somit die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Projekte, welche mit diesen Mitteln ausgestattet werden, sollen vorrangig von CGM in Deutschland durchgeführt werden.
Fazit: Noch nie wurde ein Unternehmen mit einer solch großen Summe für die Erforschung digitaler Gesundheitslösungen unterstützt. Ein EIB-Investment dieser Größenordnung unterstreicht die immense Bedeutung von Technologie und digitalen Plattformen für die Gesundheitsversorgung. Wir fragen uns, ob die Forschungsergebnisse und die damit verbundenen möglichen Innovationen zum Vorteil von CGM werden oder ob der gesamte Gesundheitssektor davon profitieren wird. Zusätzlich hoffen wir, dass die zu erforschenden Lösungen die sektorenübergreifende Interoperabilität im Fokus hat.
European Health Data Space (EHDS) – Auftrag für Deutschland
Der Beschluss des im Mai vorgestellten Entwurfes zum europäischen Gesundheitsdatenraum kann bis Mitte oder Ende 2023 andauern. Aufgrund der darauffolgenden 12-monatigen Umsetzungsfrist müsste Deutschland die Prozesse rund um ePA, eRezept und TI deutlich beschleunigen, um 2024 – spätestens 2025 – den EHDS-Anforderungen gerecht werden zu können. Das angekündigte Gesundheitsdatennutzungsgesetz ist hierbei von großer Bedeutung. Mehr
DiGAs mit hybriden Versorgungmodellen?
Ein Merkmal von DiGAs ist, dass diese ohne ärztliche oder therapeutische Begleitung angewendet werden können. Der Gründer von Elona Health versucht trotzdem seine „Blended Care“-Anwendung als DiGA zertifizieren zu lassen. Obwohl die Evidenzlage für integrative Modelle gut ist, interpretiert das BfArM das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) so, dass die Hauptleistung von den Apps und nicht von den Ärzt:innen erbracht werden muss. Mehr
eRezept hat Testphase bestanden
Alle definierten Qualitätskriterien wurden erreicht, weshalb die Testphase des eRezepts am 31. August 2022 endet und der deutschlandweite Rollout zum 01. September 2022 beginnen kann. Damit schafft es das eRezept in die Regelversorgung von Krankenhäusern, Praxen und Apotheken – sofern diese technisch gerüstet sind. Mehr
Familienfunktion für eRezept eingeführt
Seit dem 01. August 2022 können Familienmitglieder eRezepte für z.B. Kinder oder Angehörige einlösen. Voraussetzung ist, dass die NFC-fähige elektronische Gesundheitskarte (eGK) sowie die entsprechende PIN bei der Krankenkasse beantragt und in der App angemeldet werden. Beschränkungen bei der Profilanzahl in der App gibt es nicht. Ebenso kann das Profil eines Kindes bei beiden Elternteilen angelegt werden. Mehr
eRezept mit eGK einlösen
Die gematik treibt die zweite Möglichkeit eRezepte digital einzulösen weiter voran. Neben dem App-Verfahren soll ab 2023 die eGK über diese Funktion verfügen. Die Veröffentlichung der endgültigen Spezifikation ist in diesem Spätsommer geplant. Mehr
Rechtsgutachten gibt grünes Licht für ePA Opt-out
Die Umsetzung von Opt-out-Modellen für die ePA ist datenschutzrechtlich ohne Probleme möglich. Zu diesem Schluss kommt ein Rechtsgutachten, das von der Stiftung Münch sowie von der Bertelsmann Stiftung in Auftrag gegeben wurden. Zweifel an der Einhaltung der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) werden damit aus dem Weg geräumt. Mehr
Reha-Einrichtungen werden an Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen
In Bayern wurden die ersten beiden Reha-Einrichtungen an die TI angeschlossen. Damit sind sie bundesweit Vorreiter. Diese Anbindung ermöglicht eine digitale Vernetzung – und damit einen sicheren Datenaustausch – zwischen allen beteiligten Akteuren. Ziel ist es, neben organisatorischen Arbeitsabläufen auch die Vor- und Nachsorge von Reha-Patient:innen zu verbessern. Mehr
Gründerin von PINK! im Podcast „Visionäre der Gesundheit“
Nachdem es lange nichts mehr für die Ohren gab, möchten wir Euch heute die neue „Visionäre der Gesundheit“-Folge empfehlen.
In dieser Episode spricht Inga Bergen mit der Gründerin von PINK!, dem Unternehmen, dessen DiGA es kürzlich ins DiGA-Verzeichnis geschafft hat.
Prof. Dr. med. Pia Wülfing ist nicht nur Gründerin, sondern auch Ärztin mit 20-jähriger Berufserfahrung im Bereich Brustkrebs. Sie entwickelte eine Lösung aus einem Problem heraus, das ihr während ihrer Tätigkeit als Ärztin aufgefallen war. Aus einem Corona-Projekt wurde eine Plattform, die zahlreichen Brustkrebs-Betroffenen helfen kann. Hauptziele sind Aufklärung und Bereitstellung von Informationen an einem Ort, an dem medizinisches und praktisches Wissen über Brustkrebs gesammelt wird.
Welches Erfolgsgeheimnis Pia Wülfing hat und warum sie nicht nur Frauen adressiert, erfahrt Ihr hier.
Reinhören lohnt sich!
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