Tech-Giganten Report 2022
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Neuer Schwung für das eRezept?
Als Anfang 2022 das eRezept vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, gingen Erleichterung sowie Frustration durch den Markt. Die Ärzt:innen wollen nicht noch eine weitere digitale Initiative in ihren Praxisalltag einbauen müssen. Viele Startups und Plattformbauer mussten jedoch verbittert feststellen, dass einmal mehr der ersehnte digitale "Fast Track" in Deutschland nicht möglich ist. Doch nun ist das eRezept wieder auf der Agenda und der Markt diskutiert hitzig!
Neuer Plan für die eRezept-Umsetzung
Die gematik stellte in ihrer Gesellschafterversammlung Anfang Mai einen Umsetzungsplan vor, welcher die Ausstellung des eRezepts für Ärzt:innen in Schleswig-Holstein und Bayern ab dem 01. September verpflichtend einführen soll. Auch für Apotheker:innen ist eine verpflichtende Annahme des eRezepts vorgesehen. Die bundesweite Einführung solle danach in Schritten erfolgen.
Die Planänderung stößt vor allem bei den betroffenen Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) auf Gegenwind. In einem Brief an das BMG sprechen sich der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und die KV gegen eine verpflichtende Einführung des eRezeptes aus. Sie seien zu kurzfristig informiert worden und Praxen sowie Apotheken noch nicht entsprechend ausgerüstet. Auch wird argumentiert, dass die Testvorhaben noch keine Praxistauglichkeit nachweisen können.
Der gematik-Chef Leyck-Dieken entgegnet der KV mit einer Erinnerung an bereits vor Monaten beschlossene Voraussetzungen für den Rollout. Auch unterstreicht die gematik in einer Stellungnahme, dass die Testphase gezeigt hat, dass dort wo die technischen Voraussetzungen gegeben sind das Ausstellen, Einlösen und Abrechnen des eRezeptes fehlerfrei funktioniert sowie Qualitätskriterien und die Verfügbarkeit des Fachdienstes eingehalten werden.
Beschlossen wird dieses Vorhaben am 31. Mai. Allerdings könnte das BMG als Mehrheitsgesellschafter diesen Beschluss auch ohne die Stimme anderer Akteure durchbringen.
Vereinsgründung der "eRezept-Enthusiasten"
Vielen Unternehmen geht der Rollout des eRezepts offenbar nicht schnell genug. Daher hat sich in Berlin der Verein „eRezept-Enthusiasten“ gegründet, dessen Mitglieder u.a. die Softwarehersteller CompuGroup und Medatixx, der Apotheken-IT-Dienstleister Noventi, die Online-Apotheke Shop Apotheke, der Videosprechstunden-Anbieter Zava und ein Unternehmen der Bundesdruckerei-Gruppe, D-Trust, sind.
Landkarte für eRezept-Fähigkeit
Seit Mitte Mai zeigt die gematik eine interaktive Deutschlandkarte zur Übersicht von Apotheken, in denen eRezepte eingelöst werden können. Aktuell geht dies bei ca. 4.500 Apotheken. Die Angaben basieren auf einer Selbstauskunft, welche die Apotheken im Portal des Deutschen Apothekenverbandes (DAV) hinterlegen können. Bis dato war diese Information nur über die eRezept-App der gematik abrufbar.
Fazit
Es bewegt sich einiges am Markt und die Fronten sind ähnlich verhärtet wie in den letzten Jahren. Wir können die Ärzt:innen verstehen, welche immer wieder argumentieren, dass die Technologie und die Arbeitsprozesse hinter digitalen Services, wie dem eRezept, noch nicht ausreichend erprobt sind. Doch gleichzeitig können wir nicht genug hervorheben, dass wir der digitalen Zukunft nur näher kommen, wenn wir Schritt für Schritt in einem MVP-Ansatz vorgehen und auch nicht perfekte Lösungen in den Markt pushen, aus den Herausforderungen lernen und das Produkt iterativ verbessern.
Sonderkreditprogramm für KHZG-Investitionen
Die Bank für Sozialwirtschaft AG (BFS) stellt Krankenhäusern ein Sonderkreditprogramm i.H.v. € 350 Mio. zur Verfügung. Damit will sie ihnen bei Investitionen in Bereich der Digitalisierung unterstützen. Zugutekommen soll dieses Geld Häusern, die Mittel aus dem Krankenhauszukunftsfonds beantragt haben. Mehr
Schiedsamt für Finanzierung der Konnektoren?
Die KBV und der GKV-Spitzenverband verhandeln zurzeit die Finanzierung von 130.000 Konnektoren in Arztpraxen und Kliniken. Gesetzlich sind die Krankenkassen in der Verantwortung für die Kosten aufzukommen. Verhandlungsgrundlage ist der Betrag, den Ärzt:innen zurückerstattet kriegen, sollten sie einen Konnektor austauschen müssen. In der vergangenen Woche fand möglicherweise die letzte Verhandlungsrunde statt. Konnten sich die beiden Akteure nicht einigen, wird im weiteren Verlauf ein Schiedsamt entscheiden. Mehr
Weitere DiGAs dauerhaft im Verzeichnis aufgenommen
Die App gegen Rückenschmerzen, Vivira, und der Online-Kurs bei Depressionen von Selfapy konnten entsprechende Versorgungseffekte nachweisen und schafften es dadurch dauerhaft ins Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Mehr
Neue Vergütungspauschale für vorläufig aufgenommene DiGAs
Seit diesem Monat können ärztliche und psychotherapeutische Leistungen im Rahmen einer DiGA-Nutzung mit 7,12€ abgerechnet werden. Zudem werden jetzt auch Kinder- und Jugendärzte für eine DiGA-Verordnung vergütet. Erstverordnungen sind von der neuen Pauschale allerdings ausgenommen und laufen weiterhin über eine andere Gebührenordnungsposition. Mehr
Preisverhandlungen von DiGAs
Wie viel Krankenkassen für DiGAs zahlen müssen, entscheidet das Unternehmen im ersten Jahr selbst. Danach treten sie mit Krankenkassen in Verhandlungen, um sich auf einen dauerhaften Preis zu einigen. Bisher konnte jedoch kein Peis ohne die DiGA-Schiedsstelle festgesetzt werden, bei der sich die Vergütungskosten in einer Spanne von 210€ bis 243€ bewegen. Die derzeitigen Bewertungsschlüssel zeigen, dass Studienqualität, Versorgungskosten und ggf. der Preis für Selbstzahler ausschlaggebend für die Preisentscheidung sind. Mehr
Handtherapie mit intelligenter Technologie
IDas Mainzer Startup LIME medical ebnet mit ihrem ersten Produkt "AnyHand" den Weg für ein integriertes Ökosystem, das dazu beiträgt, die Versorgungslücke im Bereich der Nachsorge zu verkleinern.Aus einer Teilnahme bei „Jugend Forscht“ und der Idee, eine Handprothese zu konstruieren, gründeten Pascal Lindemann und Dominic Libanio 2016 ein Unternehmen, das die Handrehabilitation nachhaltig voranbringt. Die geringe Anzahl an Handtherapie-Praxen, lange Wartezeiten sowie die Verordnung von von wenigen Therapieeinheiten pro Woche machen den Bedarf an einer digitalen Lösung deutlich.
Die AnyHand ist ein Medizingerät, das die natürliche Bewegung der Fingergelenke nachahmt und so eine physiologische Bewegungstherapie ermöglicht. Eingesetzt werden kann sie für die Nachbehandlung von Handverletzungen an Knochen, Sehnen und Bändern. Zusätzlich findet sie auch bei Verbrennungen, Morbus Dupuytren und sogar chronisch neurologischen Erkrankungen, wie dem komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS), Anwendung.
Mehr Therapiezeit – das ist das Ziel dieser innovativen Rehabilitationsrobotik. Die AnyHand ist nicht nur für den Praxisalltag gedacht, sondern kann ebenso gut auch zu Hause genutzt werden. Dank eines individuellen Therapieplans, der visuellen Darstellung von Fortschritten und der Nutzung von Gamification gelingt es, Patient:innen langfristig zu motivieren und den Therapieerfolg zu steigern.
LIME arbeitet aktuell bereits an einem zweiten digitalen Produkt, der App AnyTrack. Mit ihr wollen sie Patient:innen mit Handverletzungen noch besser durch die langfristige Therapie zu Hause begleiten.
Mehr Informationen zur AnyHand findet Ihr bei LIME medical!
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