Update zum eRezept über die eGK

Jul 28, 2023
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iStock/ Drazen Zigic

BRAINWAVE INSIGHTS

Kommt das eRezept mit der eGK zum Erfolg?

Das eRezept kann seit Juli auch mit der der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) eingelöst werden und damit attestiert Gesundheitsminister Lauterbach dem eRezept die "Alltagstauglichkeit". Nutzbar ist das eRezept schon deutlich länger, aber für Lauterbach scheint damit ein wichtiger Meilenstein erreicht worden zu sein. Wir haben die Entwicklungen rund um die eGK für Euch zusammengefasst.

Was bisher geschah

  • September 2022: Alle Apotheken sind technisch an das eRezept-System angebunden und können eRezepte digital über die gematik-App oder analog per Ausdruck empfangen.
  • Februar 2023: Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) segnen die eGK als als drittes Einlöseverfahren für das eRezept ab.
  • Juli 2023: Start der eGK-Lösung als "Stecklösung". Bis Ende Juli sollen laut Lauterbach 80% der Apotheken eRezepte per eGK empfangen können.

What's Next

Der Referentenentwurf des Digital-Gesetzes (DigiG) sieht einige Regelungen und Anpassungen für das eRezept vor.

  • NFC-fähige eGKs und digitale Identitäten sollen direkt über die eRezept-App bestellt werden können. Das BMG schätzt hier einen Gesamtkostenaufwand von € 1 Mio. bei den Krankenkassen.
  • Die Krankenkassen sollen außerdem verpflichtet werden Versicherte über das Angebot des eRezepts zu informieren.
  • Da der regional gestaffelte Rollout pausiert wurde, bis die eGK-Lösung in allen Apotheken verfügbar ist, wird die verpflichtende Nutzung für alle Apotheken ab dem 1. Januar 2024 angesetzt.
  • Krankenkassen dürfen ihren Versicherten neben der gematik eine eigene eRezept-App anbieten. Diese darf entweder als eigenständige App oder als Funktion innerhalb der ePA-App angeboten werden.

Laut TI-Dashboard sind insgesamt knapp 2,5 Mio. eRezepte eingelöst worden. Jakob Scholz, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter IT & Digital Health bei der KV Westfalen-Lippe hält es für unrealistisch, dass ab 2024 bereits alle Arztpraxen das eRezept nutzen.

Brainwave Fazit: Der langfristige Outlook über die Nutzungsrate bei Ärzt:innen und Apotheken scheint eher ernüchternd. Sollte das BMG an der verpflichtenden Einführung im kommenden Jahr festhalten, wird damit (und mit etwaigen Sanktionen) erstmals wieder Druck aufgebaut. Die von Lauterbach angepriesene "Stecklösung" ist allerdings eher als eine Übergangslösung zu sehen. Ja sie ist "digitaler" als ein Papierzettel, aber ein rein digitaler Patientenprozess lässt sich damit nicht abbilden. Ein digitaler Arztbesuch - also per Videosprechstunde behandeln lassen und anschließend nahtlos in der Online Apotheke Medikamente bestellen ist damit weiterhin nicht möglich. Wir hoffen, dass die geplante Integration des eRezepts in die ePA einen nahtlosen und wirklich digitalen Prozess ermöglichen wird.

REGULARIEN

BMG kündigt Anpassungen der TI-Pauschale und neue eArztbrief-Frist an

Seit dem 1. Juli läuft die Finanzierung der Telematikinfrastruktur über eine monatliche Pauschale. Psychotherapeut:innen kriegen nach der Anpassung nicht weniger Geld, wenn sie bestimmte digitale Anwendungen nicht vorhalten. Zudem ist eine Übergangsfrist für den eArztbrief vorgesehen, welcher folglich zum 1. März 2024 verpflichtend wird. Mehr

Psychotherapeut:innen sind gegen die Aufhebung der Telemedizin-Beschränkung

Der Bundesverband der Vertragspsychotherapeut:innen (bvvp) kritisiert die mit dem Digitalisierungsgesetz geplante Aufhebung der Obergrenze von Videosprechstunden. Diese Möglichkeit solle nur in Ausnahmefällen genutzt werden können, der Goldstandard der Psychotherapie solle die persönliche Behandlung vor Ort bleiben. Mehr

DIGA UPDATE

Dauerhafte Aufnahme von HelloBetter Die DiGA „HelloBetter ratiopharm chronischer Schmerz“ konnte einen positiven Versorgungseffekt nachweisen und schafft es damit dauerhaft ins DiGA-Verzeichnis. Mehr

Neue DiGA bei chronischen Krankheiten

DiGA-Verzeichnis / Webseite

Die von der Vision2B GmbH entwickelte App „mebix“ wurde am 14. Juli 2023 zugelassen und adressiert Menschen mit Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und/oder Adipositas.

Ziel ist es, Betroffenen ein Selbstmanagement-Tool an die Hand zu geben, mit dessen Hilfe sie ihren Lebensstil verändern und somit Risikofaktoren entgegenwirken können.

Die Anwendung ist so konzipiert, dass sich die Nutzenden therapeutische Ziele setzen, die sie durch eine Änderung ihres Bewegungs- und Ernährungsverhaltens erreichen können. Integriert sind zudem eine krankheitsspezifische Vermittlung von Wissen, Umsetzungsempfehlungen, Erinnerungen, Motivation und Wissenstests.

Die Kosten für mebix belaufen sich auf 499,00 Euro.

Mehr dazu könnt Ihr hier im DiGA-Verzeichnis nachlesen.

PICK OF THE WEEK

Stralsund öffnet die Tore zu einer Startup-Schmiede

Das Gelände der Volkswerft Stralsund soll mit einem neuen maritimen Industrie- und Gewerbegebiet wieder zum Leben erweckt werden.

Dazu bietet die Hansestadt Startups die Möglichkeit, Büroflächen der Werft mietfrei zu nutzen.

Konkret sieht das Angebot so aus:

Hansestadt Stralsund / Webseite
  • 18 Monate mietfrei 72 m² möblierte Bürofläche (Verlängerung möglich)
  • Blick über den Strelasund bis zur Insel Rügen
  • Nebenkosten: 200 Euro pro Monat
  • weitere Flächen können bei Bedarf genutzt werden
  • Anschluss an Hafen und Möglichkeit der Kooperation mit den Unternehmen und deren Infrastruktur auf dem Werftgelände
  • Glasfaseranschluss vorhanden
  • Unterstützung durch die Hochschule Stralsund und ihre Fachbereiche

Bewerben könnt Ihr Euch noch bis zum 31. August 2023.

Alle weiteren Infos zur Initiative erhaltet Ihr hier.

Den gesamten Newsletter mit Presseschau und einem Überblick der Finanzierungsrunden im Digital Health Startup Markt findest Du hier.
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