Tech-Giganten Report 2022
Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Suspendisse varius enim in eros.
Ein Schritt nach dem anderen für die Tech-Giganten
In den letzten zwei Wochen stapelten sich förmlich die Healthcare News bei Apple, Google und Amazon. Apple ermöglicht das Teilen von Gesundheitsdaten über ihre Health Kit App, Google Health steigt in den Dermatologie-Markt ein und Amazon tritt in den Physiotherapie-Markt ein. Wir haben den Überblick für Euch:
Apple's Health Sharing, Sturzprävention und Schlaftracking
Apple hat in ihrer Entwicklerkonferenz Anfang Juni ihre neue Systemversion iOS15 und watchOS 8 vorgestellt und diese beinhaltet auch neue Funktionen für die Health App. Mit dem angekündigten Update werden Apple-Nutzer:innen bald ihre in der App gespeicherten Gesundheitsdaten (z.B. Vital-, Bewegungs- und Schlafdaten) mit relevanten Personen, z.B. ihren Angehörigen, ihrem Fitnesstrainer und idealerweise perspektivisch mit der Ärzt:in, teilen können. Über 100 Datentypen aber auch Gesundheitswarnungen (z.B. über eine erhöhte Herzfrequenz) können so geteilt werden. Ein erster Anwendungsfall soll das Datenmonitoring von erkrankten Eltern bzw. Angehörigen sein. Die Freigabe muss proaktiv aktiviert werden und andere Personen können nicht aufgefordert werden ihre Daten zu teilen. Hinzu kommen neue/ verbesserte Features im Bereich Prävention: (1) Gang- und Sturzanalyse sowie ein erweitertes (2) Schlaftracking mit der Apple Watch.
Fazit: Apple macht das was die elektronische Gesundheitsakte (ePA) idealerweise schon heute können sollte. Es überrascht fast, dass Apple mit dieser Funktion so lange gewartet hat. Doch muss hier auch beachtet werden, dass der Anwendungsfall nur für Apple-Kunden:innen sinnvoll ist, welche über Tracker Gesundheitsinformationen strukturiert sammeln. Sind diese Daten jedoch verfügbar, dann ist auch der Ausbau von Analysen zur Sturzgefahr und Schlafverbesserung extrem sinnvoll. Apple geht weiter den Weg hin ins "geschlossene" Ökosystem indem Apple-Nutzer:innen und -Geräte effizient und wertorientiert miteinander verbunden werden. Wichtig ist auch hier zu verstehen, dass diese Funktionen für gesunde, junge Nutzer am hilfreichsten sind. Für medizinische Handlungsempfehlungen muss eine genaue, durchgängige Messung gewährleistet werden, was die Apple Watch derzeit (noch) nicht kann.
Google's Hautanalyse
Auch Google's Health App schmückt sich mit einem neuen Feature zur Analyse von Problemen mit der Haut, den Haaren oder Nägeln. Über die Kamera werden drei Bilder gemacht, welche von einem intelligenten Algorithmus analysiert werden. Die Analyse wird dann auch noch um mehrere Fragen ergänzt. Das Ergebnis ist eine Liste von möglichen Ursachen, die hinter dem Symptom (z.B. Ausschlag) stecken könnte. Bislang kann das Tool 288 Ursachen identifizieren und die Testphase zeigte eine Treffsicherheit von 84%.
Fazit: Google hat auch heute noch die größte Datenmacht! Laut Google gibt es jährlich 10 Mrd. Suchanfragen zu Hautproblemen und ähnlichem. Dieses Wissen nutzen sie um kundenzentrierte Produkte zu entwickeln - ein absoluter Erfolgsfaktor. Das Programm wird bewusst nicht als Ersatz für den hautärztlichen Rat platziert aber es ist klar - in diese Richtung sollte und wird es gehen.
Amazon's Bewegungsanalyse
Nachdem Amazon mit ihrem eigenen Tracker "Halo" die Stimm- bzw. Gefühlsanlayse sowie einen Body-Fat-Scanner in die Masse gebracht hat, kommt nun der Markteintritt in die Bewegungsanalyse. Ähnlich wie Kaia Health, will Amazon durch die Smartphone Kamera anhand von Video- bzw. Bildanalyse die Bewegung und Mobilität ihrer Nutzer:innen bewerten.
Fazit: Amazon setzt einen weiteren Fuß in den Fitness aber auch Physiotherapiemarkt rein. Noch wird das Halo Armband für die Bewegungsanalyse nicht genutzt, jedoch glauben wir wird das der nächste Schritt sein, um eine noch effizienter Bewegungsanalyse ermöglichen zu können (siehe unser Tele-RehaSpecial und Hinge Health).
Wir schauen auch weiterhin gespannt auf die Digital Health Entwicklungen bei den Tech-Giganten. Die Ökosysteme aus Hardware, Daten und Services wachsen stetig und locken die Nutzer:innen in den Bann der Anbieter. Auch wenn diese Services heute noch keinen schwer Erkrankten oder chronisch kranken Menschen helfen, glauben wir, dass die Techies ihre Trends in Zukunft auch in den medizinischen Sektor bringen werden.
Der digitale Impfpass ist gestartet
Es ist soweit, der digitale Impfpass wird seit Montag an Patient:innen vergeben, die vollständig geimpft sind. Um den Impfpass auf dem Handy zu aktivieren scannt man den QR-Code des Impfzertifikats und benutzt anschließend entweder die CovPass- oder die Corona-Warn-App. So kann jeder zukünftig seinen vollständigen Impfstatus per Smartphone nachweisen, z.B. für Restaurant-Besuche oder EU-weit beim Reisen. Mehr
Die Telekom übernimmt die Beantwortung von Fragen zum eRezept
Die gematik hat von dem Ministerium den Auftrag erhalten eine eRezept-App zu entwickeln, damit das eRezept ab 2022 genutzt werden kann. Für die Betreuung von Nutzern und die Beantwortung von Fragen aus der Bevölkerung, holt sie sich nun Unterstützung von der Telekom. Die Hotline für Fragen rund ums Thema ePA wird ab dem 1. Juli montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr zur Verfügung stehen. Mehr
EU-Gateway des digitalen Covid-Zertifikats startet
Seit Dienstag kann das EU-Gateway zur Überprüfung von Covid-Zertifikaten auf ihre Echtheit in Deutschland und sechs weiteren Mitgliedstaaten genutzt werden. Dafür wird ein QR-Code auf dem elektronischen oder Papier-Zertifikat gescannt. Demnach werden keine personenbezogenen Daten weitergegeben, aber darüber informiert, ob eine Impfung, ein Test oder eine Genesung vorliegt. Mehr
Die gematik etabliert Standards für IT-Systeme in Kliniken
Die heterogene IT-Landschaft in deutschen Kliniken erschwert den schnellen Austausch wichtiger Daten. Ab dem 30.06.2021 soll sich das nun durch neue Vorgaben der Interoperabilität ändern. Geplant ist der Einsatz von standardisierten Systemen, wie z.B. Informationstechnische Systeme im Krankenhaus (ISiK). Mehr
Die vereinbarten Sanktionen zur zeitlichen Umsetzung der ePA wurden entschärft
Bis zum 1. Juli 2021 sollen in allen Praxen die technischen Voraussetzungen für die ePA umgesetzt worden sein. Bisher sollten Sanktionen auferlegt werden, wenn Leistungserbringer bis zur genannten Deadline die Technik nicht zur Verfügung stellen können. Jetzt reicht es auch die benötigten Komponenten zumindest bestellt zu haben. Mehr
Die größte Digital Health Konferenz in Deutschland, die DMEA, ging letzte Woche in die zweite virtuelle Runde! Die gesamte Woche stand im Zeichen der digitalen Transformation des Gesundheitswesens und wir waren für Euch live dabei und haben eine Auswahl der spannendsten Panels zusammengefasst.
Hier findet Ihr eine kurze Zusammenfassung unserer "Hot-Topics":
"App vom Arzt" – DiGA auf dem Weg in die Versorgung
Es kristallisiert sich heraus, dass DiGAs nun häufiger bei Hausärzt:innen angefragt und von Patient:innen genutzt werden. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den Kassen ab: Das Interesse steigt und es gibt bereits Anfragen im dreistelligen Bereich zu den DiGAs. Problematisch bleibt, dass die Kassen wenig bis gar nicht in der Lage sind ordnungsgemäß über DiGAs zu informieren. Dazu wird es für Ärzt:innen zunehmend schwerer einzuschätzen, welche DiGAa am besten für ihre Patient:innen sind. Ein Lösungsansatz wäre die Einführung von Konferenzen oder „DiGA-Vertretern“, die Leistungserbringer über Angebote informieren und aufklären, so wie man es aus der Pharma-Branche kennt.
Behandlungsergebnisse kommen in die ePA – Bilddaten nicht?
Seit Anfang des Jahres haben Patient:innen einen gesetzlichen Anspruch auf die ePA. Aktuell haben allerdings noch wenige Menschen die ePA. In Zukunft könnten auch diagnostische Bilddaten für eine Primärbefundung, als Differentialdiagnose oder als Ergänzung zum schriftlichen Befund in die ePA eingeführt werden. Hierfür müssten allerdings einige technische Fragen geklärt werden, denn bisher unterstützt die ePA nur bestimmte Bilddatenformate (TIF, PDF). Dazu ist die Telematikinfrastruktur auf eine Größe von 25 GB pro Datei-Upload limitiert und die Datenmengen von diagnostischen Bildern sind mitunter weit größer. Entsprechende Datenleitungen sowie Speicherplätze gibt es bisher auch nur in begrenztem Maße.
Cloud-Computing als Bindeglied eines innovativen Gesundheitswesens
Der Fördertatbestand 7 des KHZGs hat Licht auf die Anwendung von Cloud-Computing im Gesundheitswesen geworfen. Aktuell trifft man in Krankenhäusern leider immer noch auf veraltete Systeme und Techniken, die kaum bereit für derartige Innovationen sind. Im Cloud-Computing steckt das Potential sämtliche Akteure des Gesundheitswesens zu vernetzen, Daten schnell zugänglich zu machen und Prozesse zu optimieren. Hindernisse wie die erwähnten technischen Hürden (z.B. Daten-Silos), die heterogene Rechtslage und natürlich die Datensicherheit bzw. der Datenschutz spielen eine große Rolle bei der Umsetzbarkeit von Cloud-Computing im klinischen Kontext.
Fazit: Besonders gefreut haben uns die tiefen inhaltlichen Diskussionen zu Themen wie der ePA, dem eRezept oder der TI. Die digitale Transformation des Gesundheitswesens scheint mittlerweile in vollem Gange zu sein. Es geht nicht mehr darum wann die Digitalisierung beginnen kann, sondern darum wie sie umgesetzt werden kann.
Ihr wollt noch mehr über die Digital Health Welt erfahren? Dann stöbert doch mal durch unsere Newsletter, Specials und Reports! Hier beleuchten wir regelmäßig Themen, welche die Szene bewegen und klären über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe auf.